Ein klassisches Vorurteil gegenüber Wärmepumpen ist der Faktor Lärm. Es eilt ihnen der Ruf voraus, durch ständiges lautes Brummen nicht nur den Nachtschlaf der Hausbewohner, sondern auch den der Nachbarn zu stören. Um genau das zu vermeiden, bestehen jedoch strenge gesetzliche Vorschriften. Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lautstärke einer Wärmepumpe deutlich zu verringern: Durch geschickte Wahl des Aufstellortes, ein geräuschreduziertes Modell sowie Massnahmen zum Schallschutz wird die Lärmemission von Wärmepumpen verschwindend gering.
Wärmepumpen erzeugen Energie aus Aussenluft, Erde oder Wasser und geben sie dann als Heizwärme an das Haus ab. Damit arbeiten sie ähnlich wie ein Kühlschrank – nur mit genau umgekehrtem Effekt. Während des Betriebs der Wärmepumpe entsteht unweigerlich Schall. Dieser ist vor allem auf den Kompressor zurückzuführen, sowie bei Luft-Wasser-Wärmepumpen zusätzlich durch das Geräusch der Ventilatoren. Je intensiver die Anlage arbeitet, desto lauter ist die Wärmepumpe. Aus diesem Grund verursachen Wärmepumpen im Winter meist mehr Lärm als im Sommer.
Vorschriften zur Lautstärke von Wärmepumpen
Wenn Sie überlegen, Ihre Heizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen, sich jedoch Sorgen über den entstehenden Schall machen, lohnt sich der Blick in das Produktdatenblatt: Dort finden Sie unter anderem auch Informationen zur Lautstärke des jeweiligen Modells in Dezibel. Wärmepumpen verursachen Emissionswerte von etwa 30 bis 60 Dezibel. Als Anhaltspunkt: 30 Dezibel entsprechen in etwa einem Flüstern, 60 Dezibel einem normalen Gespräch. Der genaue Wert hängt neben dem Modell auch mit der Wahl des Standortes zusammen.
Um die Beeinträchtigung durch Lärm möglichst gering zu halten, gibt es vom Bund strenge Grenzwerte. In Wohngebieten gilt: Überschreitet eine Wärmepumpe die maximal zulässige Lautstärke von 43 Dezibel tagsüber oder 33 Dezibel in der Nacht, haben die Nachbarn das Recht, sich zu beschweren. Für Anlagen, die sich in einem Industriegebiet befinden, gelten grosszügigere Werte – denn je grösser die Entfernung zur Wärmepumpe, desto geringer naturgemäss auch die Lautstärke. So ist das Geräusch einer freistehende Wärmepumpe ab einem Abstand von etwa fünf Metern kaum mehr wahrnehmbar.
Wärmepumpen: Weniger Lärm durch geschicktes Aufstellen
Um den Geräuschpegel möglichst gering zu halten, sollten Sie beim Aufstellen der Wärmepumpe einige Faktoren berücksichtigen. Handelt es sich um eine Aussenaufstellung, gilt es bei Standort und Ausrichtung auch auf den Lärmschutz der Nachbarn zu achten: In der Regel sollte zum Nachbargrundstück ein Abstand von mindestens drei Metern eingehalten werden. Ist das nicht machbar, gibt es verschiedene Optionen zum Schallschutz, mit denen sich die Lautstärke um etwa 10 Dezibel verringern lässt. Wichtig ist, dass die Wärmepumpe möglichst frei steht, da Wände und Dächer den Schall verstärken.
Mit einem Durchschnittswert von etwa 50 Dezibel sind Wärmepumpen etwa so laut wie ein Kühlschrank. Befindet sich die Anlage im Inneren des Hauses, stören die Geräusche meist nur dann, wenn sie durch Boden oder Wände verstärkt werden. Auch hier empfiehlt es sich daher, die Pumpe nicht direkt an eine Wand zu stellen – das gilt ganz besonders für Luft-Wasser-Wärmepumpen. Fliesen und andere harte Bodenbeläge sind ebenfalls Schallüberträger. Idealen Untergrund für minimierte Geräuschentstehung bietet eine Kombination aus Beton-Fundamentplatte und darunterliegender Gummiplatte.