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Ein innovatives Dreiergespann gegen den Fachkräftemangel

Was bereits 2020 begann, geht diesen Sommer in die nächste Runde: Im Rahmen des gemeinsamen Eingliederungsangebots von Solafrica und root & branch unterschreibt in diesen Tagen der dritte geflüchtete und auf Solartechnik umgeschulte Mensch seinen Arbeitsvertrag bei Helion, das sich seit 2019 am Programm «Refugees go Solar+» beteiligt. Indem das Unternehmen die Erfahrung und die Bedürfnisse aus der Praxis einbringt, trägt es massgeblich zur Weiterentwicklung des Programms zu. Doch wie genau muss man sich das vorstellen? Wir haben uns mit Henok Andemikael unterhalten, der bereits vor zwei Jahren eingestellt wurde und heute als Monteur für Helion im Einsatz ist. 

Herr Andemikael, Sie haben Ihre berufliche Umschulung 2020, mitten in der Covid-19-Pandemie, mit einem Grundkurs über Solarenergie und Arbeitssicherheit gestartet, gefolgt von einem zweimonatigen Praktikum bei Helion. Heute sind Sie dort angestellt. Was hat sich seitdem für Sie verändert? 

Oh ja, mein Leben hat sich seitdem stark verändert und ich habe viel dazu gelernt! Ein wichtiger Aspekt war das tägliche Anwenden und Verbessern der deutschen Sprache. Dank dem kann ich jetzt mit meinen Mitmenschen auf Augenhöhe kommunizieren. Parallel dazu hat mir die Ausbildung Refugees go Solar von Solafrica ermöglicht, mich in der Solartechnik immer weiter zu verbessern.  

Welchen beruflichen Hintergrund haben Sie ursprünglich? 

Mein grosser Traum war eigentlich Automechaniker zu werden. In meiner Heimat Eritrea habe ich eine dreijährige Lehre zum Automechaniker absolviert und anschliessend als Metallbauer und Schweisser gearbeitet. Als ich in die Schweiz kam, machte ich zunächst ein Praktikum in einer Gärtnerei. Oder besser gesagt: In einem Pflanzenhotel (er lacht), ein Ort wo die Pflanzen überwintern können. Danach habe ich in verschiedenen Berufsfeldern geschnuppert, zum Beispiel als Reifenpraktiker oder Elektroinstallateur. Gleichzeitig nahm ich beim Netzwerk Grenchen an verschiedenen Kursen teil und absolvierte einige Praktika.  

Wie haben Sie die erste Zeit in der Schweiz Punkto Integration, Sprache, Arbeitsmöglichkeiten usw. erlebt?   

Die erste Zeit in der Schweiz war sehr herausfordernd: Die Sprache war mir noch fremd, ebenso wie die Kultur, die sich stark von derjenigen meines Heimatlandes unterscheidet. Anfänglich hatte ich grosse Zweifel, ob ich es überhaupt schaffen würde, mir in der Schweiz ein Leben aufzubauen. Jeden Samstag kam eine Bieler Kirchenvertreterin ins Asylheim in Ins, wo ich damals lebte. Sie erzählte mir von einem Deutschkurs, den sie anbiete und den ich dann auch besucht habe. Und ja, sobald ich etwas mehr Deutsch konnte, ging es mir entschieden besser: Ich konnte mich endlich mit Menschen in der Schweiz unterhalten und somit auch mehr aus meinen verschiedenen Praktika rausholen.  

Woher haben Sie vom Solafrica-Projekt gehört und wie sind Sie zu diesem Programm gestossen?  

War Solarenergie für Sie bereits früher ein Thema?  

Dank Kollegen aus meiner Heimat! Sie haben mir geholfen, den Kontakt zu Markus Schneider von root&branch herzustellen. Markus Schneider war mir eine grosse Stütze: Er hat mir Kurse empfohlen und mir gezeigt, wie man sich auf eine Stelle bewirbt. Zudem habe ich einen Deutschkurs an der Volkshochschule besucht, der mir sehr viel gebracht hat.  

Und ob Solarenergie für mich bereits früher ein Thema war? Eigentlich nicht. Erst durch das Programm Refugees go Solar habe ich davon Kenntnis genommen. Wobei ich sagen muss, dass mich Solarenergie von Anfang an sehr interessiert hat. Es ist grossartig, wie man mit der Sonne Strom produzieren kann.  

Und dann kam es zur Einstellung durch Helion. Wie verlief die erste Zeit für Sie, wurden Sie gut aufgenommen, gecoacht und gefördert?  

Oh, der Anfang war überhaupt nicht leicht! Ich hatte zuvor noch nie auf einem Dach gearbeitet und ich muss sagen: Respekt! Man steht sehr hoch oben und sollte absolut schwindelfrei sein, ansonsten es nicht gut kommt (er lacht). Doch nach 2-3 Wochen hatte ich mich an die speziellen Arbeitsbedingungen gewöhnt und mittlerweile gefällt es mir ausserordentlich gut. Ich bin jetzt mehr als 3 Jahre bei der Firma Helion, die mich gut aufgenommen hat. Die Leute hier sind sehr nett, ich kann mich stets auf Ihre Unterstützung verlassen. Wir sind im Team fast wie eine Familie! 

Was bedeutet diese Einstellung bei Helion für Sie persönlich? Für Ihre Familie?  

Tja, wie sagen? Es ist, als hätte ich das grosse Los gezogen! In der Schweiz eine Arbeit zu finden, ist wahrlich nicht einfach. Es wird viel Fachwissen und Erfahrung erwartet. Demnach bin ich sehr glücklich und dankbar für diese Chance. Denn dank dieser bin ich nun finanziell unabhängig, habe eine eigene Mietwohnung und kann für meine Familie und mich selbst sorgen.  

Wie fühlen Sie sich heute, in Ihrem Alltag in der Schweiz?  

Danke dass Sie fragen (er lacht)! Ich fühle mich hier wahrlich sehr gut und habe den Wunsch, mein Leben weiterhin in der Schweiz zu verbringen, gemeinsam mit meiner Frau und meinen 2 Kindern (2 und 5 Jahre alt). Für diese Chance bin ich der Schweiz sehr dankbar: Ich weiss, dass dies alles nicht selbstverständlich ist und auch, dass nicht viele Menschen diese Chance bekommen. Ich danke auch root&branch und Solafrica für ihre Unterstützung, sei es bei der Vermittlung des notwendigen Sachwissens oder bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Und zuletzt möchte ich Helion meinen Dank ausdrücken. Dieses Unternehmen ist einfach ein Vorbild und ich würde mir wünschen, dass mehr Firmen derart offen wären. Dank der angebotenen Ausbildungsmöglichkeit und die darauffolgende Festanstellung bin ich jetzt voll und ganz in der Schweiz angekommen.  

Und zum Schluss: Was möchten Sie in Ihrem Leben noch erreichen, was sind Ihre Träume?  

Was ich unbedingt möchte? Meine Deutschkenntnisse weiterhin perfektionieren. Das würde mir ermöglichen, Bauleiter zu werden, was tatsächlich mein Traum ist. Wenn es nach mir ginge, dann schon im nächsten Jahr. Dann hätte ich auch die Möglichkeit, eine grössere Wohnung für meine Familie und mich zu mieten. 

Besten Dank für das Gespräch, Herr Andemikael, und weiterhin alles Gute, Ihnen und Ihrer Familie! 

Gelungene Win-Win-Lösung 

Das Eingliederungsangebot Refugees go Solar+ stellt einen Meilenstation in Sachen Arbeitsintegration von geflüchteten Menschen dar. Es ermöglicht den Teilnehmer:innen, vom Staat finanziell unabhängig zu werden, sich gesellschaftlich und sprachlich in der Schweiz zu integrieren und somit neue, reale Perspektiven für sich und ihre Familien zu entwickeln. 

«Dieses Eingliederungsangebot ist als solches in der Schweiz einzigartig und bietet geflüchteten Menschen die Möglichkeit, sich finanziell, gesellschaftlich, sprachlich und perspektivisch in unserem Land zu integrieren. Wir sind sehr dankbar für die wertvolle Partnerschaft mit Helion, einem Unternehmen, das uns von der ersten Stunde an uneingeschränkt unterstützt hat und massgeblich zum Erfolg und zur Weiterentwicklung des Programms beigetragen hat.» (Marieline Bader, Programmverantwortliche Solafrica) 

Für die Solarwirtschaft ist der Fachkräftemangel real, zumal die neue Lehre für Solarteur:innen erst ab 2024 Realität wird. Daher stellt das Angebot von Refugees go Solar+ einen echten Mehrwert dar: Es bietet die Möglichkeit, Quereinsteiger:innen für die Solarbranche zu gewinnen und das Interesse weiterer Personen zu wecken.  

«Wir freuen uns, im Juli 2022 bereits unseren dritten Solar-Quereinsteiger an Bord begrüssen zu dürfen. Der innovative Ansatz zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in unserer Branche hat uns von Anfang an überzeugt. Die Erfahrungen, die wir mit den von Refugees go Solar+ und root & branch vermittelten Personen gemacht haben, sind für unser gesamtes Unternehmen äusserst wertvoll, sowohl menschlich als auch wirtschaftlich. Es ist ein ständiges voneinander Lernen und Teilen, der beste Weg, um als Gesellschaft weiterzukommen!» (Noah Heynen, CEO Helion) 

REFUGEES GO SOLAR

REFUGEES GO SOLAR+ ist ein schweizweites Angebot der beruflichen Eingliederung im ersten Arbeitsmarkt der Solarbranche. Die beiden Non-Profit Organisationen Solafrica und Root & Branch sind die Programmanbieter. Das zentrale Anliegen des Programms ist, die Arbeitsmarktinklusion von geflüchteten Menschen zu fördern und somit zugleich dem Arbeitskräftemangel der weltweit boomenden Solarbranche entgegenzuwirken.  

Die berufliche Eingliederung erfolgt On-the-Job und nach dem Drei-Lernorte Prinzip des dualen Berufsbildungssystems der Schweiz. Dadurch erhalten geflüchtete Menschen eine realistische Chance, sich bei unseren Partnerfirmen eine langfristige berufliche Anschlusslösung im ersten Arbeitsmarkt zu erarbeiten. 

Helion

Helion bietet schweizweit sämtliche Energielösungen aus einer 

Hand: Photovoltaik, Wärmepumpen, Stromspeicher, Ladestationen für Elektromobilität, 

Smart Energy. In jeder Grosse und Dimension.   

Als eines der engagiertesten Energielösungsunternehmen der Schweiz hat sich Helion  zum Ziel gesetzt, die neue Energiewelt proaktiv voranzutreiben, sei es auf politischer oder wirtschaftlicher Ebene sowie im Ausbildungsbereich, um dem Fachkräftemangel in der Solarbranche entgegenzuwirken.

 

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